New Outlook ab 06.01.2025
Was hat Microsoft vor? Wir möchten Sie aus aktuellem Anlass informieren, dass Microsoft vor ein paar Tagen angekündigt hat, bei allen Microsoft 365 Business ...
Mit Office-365 aus der Schweiz ins Festnetz telefonieren! Lange mussten wir warten, es wurde verschoben und nochmals verschoben, aber nun ist es endlich auch bei uns soweit. Microsoft bietet mit «Teams Direct Routing» eine Möglichkeit auch hierzulande Anrufe direkt aus der Cloud über das Office 365 Phone System bzw. den Microsoft Teams Client zu tätigen. Ja, sie haben richtig gehört, ohne lästige On-Premises Hardware und ohne eine Cloud-basierte PBX von einem Drittanbieter.
Wer bis anhin über Skype for Business telefonieren wollte, musste sich entweder mit einer nicht in Office 365 integrierten Hosting-Lösung begnügen, eine teure und komplexe Skype for Business Server / Skype for Business Cloud Connector Edition Umgebung aufbauen bzw. hosten lassen oder in einem der Länder, in welchen Microsoft Calling Plans anbietet, tätig sein. Calling Plans sind eine Art «Flatrate» Angebot, welches jedem Office 365 Benutzer, zusätzlich zur Office-Lizenz versteht sich, verrechnet wird. Damit erhalten die Benutzer die Möglichkeit unbegrenzte Anrufe ins PSTN (Publicly Switched Telephone Network) zu machen. Calling Plans sind, nach wie vor, nur in sehr wenigen Ländern, wie etwa den USA, Holland, Spanien oder Frankreich, nicht aber in der Schweiz erhältlich. Nun ist es aber gar nicht mehr weiter schlimm, denn Microsoft Teams Direct Routing bietet nicht nur die Möglichkeit mit Microsoft Teams PSTN Anrufe zu tätigen, sondern lässt die Kunden sogar den bestehenden, vertrauten Schweizer Provider der Wahl behalten. Natürlich ist eine solche Situation auch immer gleich eine gute Möglichkeit, um allenfalls einen neuen Provider zu evaluieren.
Bisherige Implementierung von Enterprise Voice mit Skype for Business Cloud Connector Edition sahen bisher so aus.
Quelle: Microsoft
Wir haben es jedenfalls schon gemacht und telefonieren bereits jetzt zu 100% über Microsoft Teams Direct Routing und einen Schweizer Provider. Wir haben zwar keine Flatrate bzw. einen Microsoft Calling Plan, doch das stört uns auch nicht weiter, denn hier muss man immer beachten, dass nicht jeder Benutzer gleich viel telefoniert und viele Benutzer die Flatrate gar nicht ausschöpfen würden. Somit bezahlen wir wirklich nur so viele Minuten, wie wir auch tatsächlich nutzen.
Damit man als Organisation über Teams telefonieren kann, braucht es natürlich auch einige Lizenzen in Office 365. Es wird mindestens eine Office 365 Enterprise Lizenz benötigt, eine Office 365 Business Lizenz genügt leider nicht, da für diese das «Phone System» Add-On nicht erhältlich ist. Das Phone System Add-On (ehem. «Cloud PBX» genannt) muss bei einer E3 Lizenz separat erworben werden, bei E5 ist Phone System bereits inklusive. Die einzelnen User benötigen dann eine Skype for Business Online-, Microsoft Teams- und eine Phone System Lizenz. Optional kann man auch noch das Audio Konferenzen Add-On aufschalten, falls man auch externe Gäste zu Telefon Konferenzen einladen möchte. Ihre User bleiben zudem alle online in der Office 365 Cloud und werden nicht in eine hybride Umgebung synchronisiert.
Wer also schon ein Office 365 Enterprise E3 oder E5 Abonnement besitzt, profitiert von grossen Kostenersparnissen. Für ein E3 bezahlt man aktuell CHF 23.- pro User pro Monat, dazu kommt noch das «Audio Conferencing Add-On» für CHF 3.90 und das «Phone System Add-On» für ca. CHF 8.- damit ist man bei gut CHF 35.- im Monat. Dieser Preis kann es gut mit einer proprietären, Provider gehosteten Cloud Telefonie Lösung aufnehmen, wenn man bedenkt, dass hier auch alle Office Lizenzen, Exchange Online, SharePoint, OneDrive for Business usw. enthalten sind. Und falls man «All-In» gehen und sein Business mit erweiterten Security Features, Analyse Funktionen usw. noch weiter fördern möchte, ist die E5 Lizenz bei CHF 40.20 pro Benutzer pro Monat auch nicht mehr so weit entfernt.
Somit hätten wir den Lizenzteil einmal abgedeckt. Obwohl das neue Feature Microsoft Teams Direct Routing heisst, braucht es trotzdem noch ein kleines Stück «Hardware» dazwischen. Und zwar ist dies ein Session Border Controller – oder kurz «SBC». Ein SBC ist dafür zuständig, damit Verbindungen zwischen verschiedenen VoIP-Netzwerken hergestellt, die Sprache übertragen wird und die Verbindungen schlussendlich auch wieder getrennt werden. In unserem Szenario ist der SBC mit der Microsoft Cloud und dem SIP Trunk unsers VoIP Providers verbunden. Doch was bringt uns eine Cloud Telefonie Lösung, wenn dafür wieder ein On-Premises Hardware Deployment nötig ist? Genau diese Frage haben wir uns auch gestellt und schliesslich eine Lösung dafür gefunden; ein Software SBC welcher in Azure gehostet wird. Somit haben wir geringe Anschaffungskosten, Skalierbarkeit, hohe Verfügbarkeit und vor allem, eine «reine» Cloud Lösung. Natürlich kümmern wir uns auch gerne um Ihren SBC und installieren, konfigurieren und betreiben diesen in Azure. Ab 2019 können wir die SBCs dann sogar in den Schweizer Azure Rechenzentren von Microsoft betreiben. Alternativ kann man den SBC dennoch klassisch als Hardware Appliance entweder von Audiocode oder von Ribbon Communications implementieren.
Die dritte Komponente bildet, wie schon erwähnt ein SIP Trunk von einem VoIP Provider. Wir telefonieren aktuell über unserer SIP Trunks aufgrund des stabilen Services. Fünf Trunk Lines, also fünf gleichzeitige Gespräche kosten uns nur CHF 25.- (exkl. Gesprächsgebühren) im Monat. Dank Direct Routing kann aber auch ein bestehender VoIP Provider beibehalten werden. Ein weiterer Vorteil von Direct Routing ist, dass es sich auch mit Anrufplänen kombinieren lässt oder man z.B. pro Land in welchem man vertreten ist, lokale SIP Trunks und Nummern mieten kann.
Als letztes, braucht es noch das Know How – oder einen starken Partner wie die TwinCap First AG welcher das Know How hat und Ihnen Teams Direct Routing als Service anbieten kann. Sobald alles einmal miteinander verbunden ist, müssen nur noch die Benutzer entsprechend für die Cloud Telefonie eingerichtet werden. Dies geschieht über das «SkypeOnlineConnector» Modul von PowerShell – selbstverständlich gehört auch dies zu unseren Dienstleistungen.
Sobald die Konfiguration abgeschlossen ist, erscheint in den verschiedenen Teams Clients der «Calls» bzw. «Anrufe» Tab. Anrufe werden zurzeit auf den Desktop Clients (Windows / Mac), Mobile Clients (iOS / Android) und im Web (aktuell erst Edge) unterstützt.
So sieht der Desktop Client mit dem Calls Tab aus. Wie Sie sehen gibt es ein Dial Pad, integrierte Voice Mail und eine Anzeige der eigenen Rufnummer. (Die Nummern wurden ausgeblendet.)
Und so sieht es auf dem iPhone aus. Auch auf dem Smart Phone gibt es die praktische Visual Voicemail Funktion.
Die Anruf Features sind ziemlich ähnlich wie man sich dies von Skype for Business gewöhnt ist.
Skype for Business Edition Telefone wie z.B. Polycom VVX oder Yealink Geräte funktionieren auch mit Teams, da Microsoft einen sogenannten «interoperability» Gateway im Backend betreibt, welcher es SfB zertifizierten 3PIPs (3rd Party IP Phones) erlaubt, mit Teams zu kommunizieren. Für die Polycom Trio Konferenztelefone ist ein nativer Teams Client / Firmware Update auf November angekündigt. Neue Tischtelefone mit nativer Teams Unterstützung sollen noch bis Ende Jahr 2018 auf den Markt kommen. Bis dahin können die 3PIP Geräte weiterverwendet und über das SkypeOnlineConnector PowerShell Modul provisioniert und verwaltet werden.
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